Sie verfügen über landwirtschaftlich nutzbare Flächen? Wenn Sie einen Obstgarten anlegen, machen Sie ein gutes Geschäft damit. Die geernteten Früchte verkaufen Sie entweder direkt oder Sie stellen Marmelade, Saft oder Cidre her. Entdecken Sie in unserem Schritt-für-Schritt-Leitfaden, wie Sie einen Obstgarten erfolgreich als Geschäftsidee umsetzen.
Sie verfügen über landwirtschaftlich nutzbare Flächen? Wenn Sie einen Obstgarten anlegen, machen Sie ein gutes Geschäft damit. Die geernteten Früchte verkaufen Sie entweder direkt oder Sie stellen Marmelade, Saft oder Cidre her. Entdecken Sie in unserem Schritt-für-Schritt-Leitfaden, wie Sie einen Obstgarten erfolgreich als Geschäftsidee umsetzen.
- Was ist ein Obstgarten?
- Wie groß sollten Sie einen Obstgarten anlegen?
- Worauf sollten Sie achten, wenn Sie einen Obstgarten anlegen?
- Wählen Sie das richtige Grundstück für Ihren Obstgarten
- Boden für den Obstgarten
- Obstbaumarten zum Obstgarten anlegen
- Was sollten Sie beachten, wenn Sie Bäume für Ihren Obstgarten kaufen?
- Notwendiges Werkzeug zum Anlegen eines Obstgartens
- Obstgarten anlegen – Zusammenfassung
Was ist ein Obstgarten?
Ein Obstgarten ist eine Fläche mit Bäumen oder Sträuchern, die essbare Früchte tragen. Einzelbetriebe oder Genossenschaften nutzen solche Grundstücke, um Obst für den Verkauf anzubauen oder in Verbindung mit Lebensmittelbetrieben weiterzuverarbeiten. In der Regel gehören auch Kühlhäuser zu den Betrieben. Diese sorgen für präzise geregelte Lagerbedingungen wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit, ähnlich wie bei der langfristigen Lagerung von Eiern in Geflügelfarmen. Wenn Sie einen Obstgarten anlegen, schaffen Sie eine vielseitige und zukunftsorientierte Geschäftsgrundlage.
Heutzutage gibt es neben den vielen kommerziell betriebenen Obstplantagen noch traditionelle, familiengeführte Obstgärten. In diesen Betrieben ergänzt der Obstanbau häufig andere landwirtschaftliche Aktivitäten und der Großteil der Ernte dient dem Eigenbedarf. Überschüsse verkaufen sie meist auf Wochenmärkten oder direkt an Kundschaft.
Bio-Obstgärten sind eine besondere Form des Obstanbaus. Solche Höfe verarbeiten die geerntete Frucht oft weiter, etwa zu zertifizierter Bio-Marmelade, Säften, Cidre oder Fruchtweinen. Durch das steigende Interesse der Menschen an natürlichen und unverfälschten Produkten sowie am unvergleichlichen Geschmack solcher Erzeugnisse eröffnet sich hier ein äußerst lukratives Geschäftsfeld.
Wie groß sollten Sie einen Obstgarten anlegen?
Bevor Sie einen Obstgarten anlegen, definieren Sie seine Funktion: Nutzen Sie ihn als Ihre Haupteinnahmequelle, als eine ergänzende Tätigkeit oder nur für den Eigenbedarf. Bereits in der Planungsphase spielt die zu erwartende Ernte eine entscheidende Rolle. Die Ertragsmenge, gemessen in Tonnen pro Hektar, variiert je nach Obstart und sogar Sorte erheblich.
Über den Ertrag entscheiden zudem die landwirtschaftlichen Praktiken wie die Häufigkeit der Düngung und andere Pflegemaßnahmen. Die folgenden Angaben entsprechen aber grob der Menge, wie viel Obst Sie pro Fläche mit beliebten Obstsorten erwirtschaften.
- Kirschen: ca. 5 – 14 Tonnen pro Hektar
- Äpfel: 40 – 50 Tonnen pro Hektar
- Pflaumen: 15 – 20 Tonnen pro Hektar
- Birnen: 20 – 30 Tonnen pro Hektar
Wenn Sie eine Anbaufläche für Ihren Obstgarten festlegen, orientieren Sie sich an den Erträgen, die Sie auf ihr bei guter Pflege erzielen.
Worauf sollten Sie achten, wenn Sie einen Obstgarten anlegen?
Kalkulieren Sie zunächst die Rentabilität, wenn Sie einen Obstgarten anlegen. Gibt es in Ihrer Nähe Unternehmen, die Interesse am Ankauf Ihrer Ernte haben? Falls nicht, berücksichtigen Sie die Transportkosten sowie mögliche Investitionen in Lagerlösungen wie ein Kühlhaus. Oder Sie investieren in eine eigene Verarbeitungsanlage, um Ihr Obst gewinnbringend zu vermarkten.
Wenn sich Ihr Obstgarten in der Nähe einer Stadt befindet, bieten Sie Ihre Waren direkt auf lokalen Märkten an. Ist Ihre Obstplantage hingegen weit entfernt von einem Ballungszentrum, erweist sich diese Möglichkeit häufig als problematisch. Als zusätzliche Einkommensquellen auf der Fläche Ihres Obstgartens bieten sich zudem die Haltung einer Imkerei sowie der Gemüseanbau an.
Bedenken Sie beim Anlegen eines Obstgartens, dass es einige Jahre dauert, bis Sie damit Geld verdienen. Erkundigen Sie sich für die Startphase nach verschiedenen Subventionsmöglichkeiten, vor allem bei der Auswahl der Sorten. Es gibt spezielle Förderprogramme für den Ökolandbau, die Ihnen den Einstieg erleichtern.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Zugang zum Arbeitsmarkt, da die Ernte von Obst meist nicht maschinell mit Geräten erfolgt. Planen Sie auch unvorhersehbare Situationen ein: In ertragreichen Jahren sinken die Preise oft erheblich, während in schlechten Jahren – etwa bei Spätfrösten im Frühjahr – ein Ernteausfall droht.
Wählen Sie das richtige Grundstück für Ihren Obstgarten
Wenn Sie eine Geflügelfarm einrichten oder Pilze züchten, gibt es keine besonderen Anforderungen. Bei einer Obstplantage ist die Situation jedoch ganz anders.
Die meisten Obstbäume benötigen sonnige, aber abgeschiedene Flächen. Besonders für Apfel-, Pfirsich- und Aprikosenbäume ist dies entscheidend. Sie gedeihen am besten auf nach Süden ausgerichteten Hängen. Vermeiden Sie es, Bäume in Tälern zu pflanzen, da dort mögliche Frostschäden die Erträge erheblich mindern. Meiden Sie aus diesem Grund auch Gebirgslagen und Hügellandschaften, da das kühle Klima und starke Temperaturunterschiede bis Ende Mai oder Anfang Juni den Bäumen schaden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Grundwasserspiegel, der mindestens 70 – 100 cm unter der Erde liegen sollte. Ältere Baumsorten vertragen einen Pegel von bis zu 50 cm.
Boden für den Obstgarten
Obstgärten gedeihen am besten auf fruchtbarer Erde. Bevorzugen Sie mäßig verdichtetem, lehmige und lehmig-sandige Böden. Der pH-Wert sollte ca. 5,5 – 6,5 betragen.
Bevor Sie Bäume pflanzen, bereiten Sie den Untergrund sorgfältig vor. Zunächst pflügen Sie das Land. Bei stark verdichtetem Boden bearbeiten Sie die Erde bis zu einer Tiefe von 70 – 80 cm. Besonders in schweren und schlecht entwässerten Böden bildet sich häufig eine verdichtete Erdschicht, die den Wasserabfluss und die Mineralstoffaufnahme der Pflanzen erheblich behindert. Beheben Sie diese Probleme frühzeitig, um die besten Voraussetzungen für das Wachstum Ihrer Bäume zu schaffen.
Anschließend kalken Sie den Boden und führen ihm Phosphor-Kalium-Dünger zu. Zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit greifen Sie auf Dung, Gülle oder auch Pilzsubstrat zurück.
Herkömmliche Obstbäume pflanzen Sie in einem Abstand von jeweils 4 m, halbwüchsige Sorten alle 2 -3 m. Zwergsorten und Sträucher setzen in Reihen mit einem Abstand von nur 1 m in die Erde.
Obstbaumarten zum Obstgarten anlegen
Das wichtigste Kriterium ist die Auswahl der richtigen Sorten. Moderne Arten bieten ansprechend aussehende und äußerst schmackhafte Früchte, sind jedoch im Vergleich zu traditionellen Obstsorten deutlich empfindlicher gegenüber Frost, Schädlingen und Krankheiten. Unten finden Sie eine Liste universeller Obstbaumarten, mit denen Sie verschiedene Arten von Obstgärten besonders gut anlegen:
- Apfelbäume: Cox, James Grieve, Golden Delicious, Bramley
- Birnbäume: Williams Christ, Packhams Triumph, Gellerts Butterbirne
- Pflaumenbäume: Purple Pershore, Victoria, Opal, Blue Tit
- Kirschbäume: Merchant, Summer Sun, Penny
Bedenken Sie bei der Auswahl der Bäume für Ihren Obstgarten, dass sich die einzelnen Sorten nicht nur im Aussehen der Früchte, sondern auch im Zeitpunkt ihrer Reife unterscheiden. Traditionelle Sorten eignen sich für einen ökologischen Betrieb hervorragend.
Was sollten Sie beachten, wenn Sie Bäume für Ihren Obstgarten kaufen?
Am besten kaufen Sie Bäume in zertifizierten Baumschulen oder Gartencentern. In der Regel wählen Sie einjährige „Jungpflanzen“ oder zwei Jahre alte Bäume mit Seitenästen. Die Setzlinge erhalten Sie entweder mit offenem Wurzelsystem oder mit einem speziellen, biologisch abbaubaren Netz ein um den Wurzelballen, das Sie im Boden vergraben.
Achten Sie auf Schäden oder ungewöhnliche Merkmale an den Bäumen. Dunkle Verfärbungen verweisen auf Erfrierungen oder Krankheiten. Befallene Setzlinge sterben nicht nur schnell ab, sondern übertragen die Krankheit auch auf die übrigen Pflanzen.
Verwenden Sie auf keinen Fall ausgetrocknete Setzlinge oder solche mit Anzeichen von Schädlingsbefall. Seien Sie also vorsichtig bei „Sonderangeboten“ und prüfen Sie sorgfältig vergünstigte Ware.
Notwendiges Werkzeug zum Anlegen eines Obstgartens
Für den Betrieb eines Obstgartens benötigen Sie grundlegende landwirtschaftliche Geräte. Zunächst bereiten Sie den Boden für die Baumpflanzung mit einem Pflug, einem Kultivator oder einer Egge vor. Einen Traktor verwenden Sie, um Dünger zu sprühen oder um einen Anhänger für den Transport der geernteten Früchte anzukoppeln. Weitere nützliche Werkzeuge sind:
- Spaten,
- Harken,
- Holzsägen,
- Gartenscheren,
- Rasenmäher,
- Leitern,
- Obstkisten.
Eine Obsterntemaschine erleichtert die Arbeit enorm. Das Gerät kommt insbesondere auf Plantagen zum Einsatz, die sich auf die Ernte von Rohstoffen für die schnelle Verarbeitung in der Lebensmittel- oder Pharmaindustrie konzentrieren.
- Baumbewässerung Sack – 75 l – 4 Stück 55,00 €
- Motor Pfahlramme – 1500 W 429,00 €
- Benzin Häcksler – 15 PS – 100 mm 1.649,00 €
- Handerdbohrer 100 cm – mit drei Bohrern: Ø 80, 100, 150 mm 55,00 €
Obstgarten anlegen – Zusammenfassung
Einen Obstgarten anzulegen ist eine ausgezeichnete Geschäftsidee. Sie müssen jedoch im Voraus den Geschäftsbereich sorgfältig planen, die passenden Baumarten auswählen und das Land für den Anbau vorbereiten. Falls Sie keine Erfahrung im Obstbau haben, beginnen Sie zunächst mit einer kleineren Fläche. Einen Großteil der Äpfel oder Birnen aus Ihrer Obstplantage konsumieren Sie direkt oder verarbeiten Sie zu Konserven. Den Überschuss verkaufen Sie beispielsweise auf einem Wochenmarkt oder an Restaurants, die Obst oder Gemüse zu Dekorationszwecken verwenden.
Die Bewirtschaftung eines Obstgartens erfordert viel Arbeit. Darunter fallen das regelmäßige Schneiden der Bäume, das Düngen sowie der Schutz vor Schädlingen und Krankheiten. Einige empfindliche Sorten müssen Sie zudem vor Frost schützen.
Sie lieben Kräuter ebenso wie Obst? Dann erfahren Sie als nächstes, wie Sie Kräuter pflanzen.
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