Edelstahl – auch rostfreier Stahl genannt – ist eine Stahlsorte mit einzigartigen Eigenschaften. Sein ansprechendes, glänzendes Aussehen und seine Korrosionsbeständigkeit sind in vielen Branchen äußerst beliebt. Was ist Edelstahl, welche weiteren Eigenschaften hat er und wofür wird er verwendet?
Edelstahl – auch rostfreier Stahl genannt – ist eine Stahlsorte mit einzigartigen Eigenschaften. Sein ansprechendes, glänzendes Aussehen und seine Korrosionsbeständigkeit sind in vielen Branchen äußerst beliebt. Was ist Edelstahl, welche weiteren Eigenschaften hat er und wofür wird er verwendet?
Als Edelstahl gilt in verschiedenen Ländern entsprechend den dort geltenden Normen eine Legierung aus Eisen und Chrom (meistens mind. 11 %) sowie Kohlenstoff (weniger als 1,2 %). Diese Elemente beeinflussen das Grundmerkmal dieser Stahlart: die Korrosionsbeständigkeit. Auf der Oberfläche bildet sich selbstständig durch die Reaktion des Chroms im Edelstahl eine sogenannte Passivschicht, die das Metall vor weiterer Korrosion schützt. Dadurch haben Edelstahlprodukte ein glänzendes Aussehen ohne Rostablagerungen, Löcher usw. Der Grad des Korrosionsschutzes hängt eng mit den Eigenschaften und der Qualität des verwendeten Stahls zusammen (z. B. dem Anteil an Chrom, anderen Elementen und Verunreinigungen).
Die Geschichte des Edelstahls
Edelstahl entstand während der industriellen Revolution. Im Frankreich des 19. Jahrhunderts entdeckten Metallurgen durch Experimente, dass eine Legierung aus Eisen und Chrom einzigartige Eigenschaften hatte: Sie war beständig gegen Rost und Substanzen mit erhöhtem Säuregehalt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden verschiedene Arten von Edelstahl in mehreren Ländern unabhängig voneinander patentiert. Dies geschah unter anderem im Jahr 1912 in Deutschland und im Jahr 1913 im Vereinigten Königreich Großbritannien.
Der englische Ingenieur Harry Barley verwendete zur Herstellung seiner Stahlsorte eine Mischung aus Eisen, Kohlenstoff und Chrom und nannte die Erfindung Edelstahl. Seitdem wird es industriell genutzt. Anfangs kam es als Ersatz für Silber bei der Herstellung von Besteck und Tafelgeschirr zum Einsatz.
Zusätzliche Technologien zur Edelstahlproduktion entwickelten sich, wurden immer bekannter und fanden auch in weiteren Bereichen Anwendung. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts hat sich Edelstahl bei der Herstellung von Maschinen, speziellen Industrietanks, Strukturelementen, Dekorationsgegenständen und vielem mehr bewährt.
Edelstahlsorten und ihre Anwendungen
Derzeit gibt es fast 70 Arten an Edelstahl. Die Zugabe verschiedener Elemente beeinflusst deren Eigenschaften. Die jeweiligen Legierungen kommen in unterschiedlichen Bereichen zur Anwendung. Entsprechend der Zusammensetzung, der Mikrostruktur und den physikalischen Eigenschaften gibt es vier Haupttypen von Edelstahl:
- Ferritischer Stahl: Dieser Stahl enthält relativ wenig Chrom (11 – 18 %). Dadurch ist seine Korrosionsbeständigkeit begrenzt. Er findet Verwendung bei der Veredelung von Alltagsgegenständen oder Küchenutensilien. Für den Einsatz in Wasserinstallationen oder Außenbauwerken ist er grundsätzlich ungeeignet.
- Austenitischer Stahl: Er zeichnet sich durch eine sehr hohe Korrosionsbeständigkeit aus. Diese Edelstahlsorte besteht typischerweise aus Chrom (17 – 25 %) und Nickel (8 – 25 %). Die Zugabe von Molybdän (max. 7 %) erhöht die Rostbeständigkeit. Er wird bei der Herstellung nicht gehärtet und weist höhere Dehnungseigenschaften als ferritischer Stahl auf. Die Stahlsorte eignet sich perfekt für die Herstellung von Geräten in der Lebensmittel- und Chemieindustrie sowie für Bauanwendungen.
- Martensitischer Stahl: Hierbei handelt es sich um ferritischen Stahl, der während der Herstellung gehärtet wurde. Er zeichnet sich durch außergewöhnliche Abriebfestigkeit und Härte aus. Diese Eigenschaften eignen sich hervorragend zur Herstellung von Pumpen, Wellen und Verbindungselementen. Durch die Härtung ist der Chromanteil reduziert (sogar um 12 – 18 %), ohne dadurch die Qualität des Endprodukts wesentlich zu beeinträchtigen.
- Duplexstahl: Er vereint die besten Eigenschaften von austenitischem und ferritischem Stahl. Die Stahllegierung lässt sich leicht verarbeiten, ist sehr korrosionsbeständig und besitzt eine erhöhte Haltbarkeit. Duplexstahl verwenden Sie für den Bau von Tanks, Wasser-, Öl-, und Gasleitungen usw.
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Welche Vorteile zeichnen Edelstahl aus?
Der wichtigste Vorteil von Edelstahl ist seine Korrosionsbeständigkeit, die auf den Zusatz von Chrom zurückzuführen ist. Hochlegierte Sorten zeigen diese Eigenschaften in Kontakt mit den meisten Säuren, alkalischen Lösungen und in chlorhaltigen Umgebungen. Auch Arten mit geringerem Chromgehalt (ca. 11 %) erweisen sich in weniger aggressiven Umgebungen als sehr widerstandsfähig. So sind sie geeignet, um Alltagsgegenstände herzustellen.
Edelstahl ist leicht zu reinigen, ein Merkmal, das es für die Herstellung von Gastronomiegeräten sowie in der Lebensmittel- oder Medizinindustrie (z. B. für OP-Bedarf) sehr wertvoll macht. Edelstahl ist wenig porös, sodass Sie den Schmutz leicht von den Oberflächen entfernen. Verwenden Sie aggressive Desinfektionsmittel, verursacht das wegen der ausgeprägten Beständigkeit gegenüber Chemikalien und hohen Temperaturen keine Schäden. Auch besteht die Ausstattung von Gastronomieküchen überwiegend aus Edelstahlkomponenten, da die aktuellen HACCP-Standards den Einsatz des Metalls bei Kontakt mit Lebensmitteln vorschreiben.
Ein weiterer wichtiger Vorteil des Materials ist seine einfache Weiterverarbeitung. Dank unterschiedlichster Verarbeitungstechniken schweißen, schneiden oder biegen Sie Edelstahlbleche problemlos.
Durch die hohe Verfügbarkeit des Rohstoffs (er ist zu 100 % recycelbar) und die geringen Herstellungskosten gewinnt Edelstahl auch in Branchen immer mehr an Bedeutung, in denen bisher günstigere Stahlsorten verwendet wurden. Ebenso sparen Sie dank der langen Lebensdauer des Materials Kosten. Sie benötigen seltener Service- und Wartungsintervalle und tauschen weniger Geräte oder Elemente aus. Eine Balustrade oder ein Zaun aus Edelstahl – früher fast nie gesehen – überrascht heute niemanden mehr.
Möbel aus Edelstahl
Edelstahl zeichnet sich durch seine einzigartige Ästhetik aus. Daraus hergestellte Artikel sehen über Jahrzehnte hinweg aus wie neu. Edelstahl gilt als modern und begeistert selbst bei geringer Pflege durch seinen Glanz. Sie säubern ihn mühelos mit milden Reinigungsmitteln. Zum Polieren verwenden Sie einfach eine traditionelle Lösung aus Wasser mit wenig Essig.
Bei der Herstellung von Möbeln und Sanitärarmaturen überzeugt Edelstahl durch die Kombination aus Funktionalität und Ästhetik. Sie finden deshalb sowohl in der professionellen Gastronomie als auch in privaten Haushalten Tische, Schränke und Spülbecken aus Edelstahl. Setzen Sie seine positiven Eigenschaften auch unter schwierigeren Bedingungen ein, z. B. in Badezimmern oder Küchen, wo zeitweise die Luftfeuchtigkeit sehr hoch ist. Aus diesen Gründen greifen ebenso Hotels und Pensionen auf Geräte und Mobiliar aus diesem Metall zurück.
Möbel aus Edelstahl sind sehr langlebig und widerstandsfähig. Sie sind beständig gegen mechanische Beschädigungen, in Lebensmitteln enthaltene Säuren und darüber hinaus leicht zu reinigen.
Die Vorteile von Edelstahl im Überblick
Edelstahlprodukte begleiten uns heute in nahezu allen Lebensbereichen. Die Erfolgsgeschichte begann als Zufallsprodukt, das zunächst Silber bei der Herstellung von Besteck ersetzte. Mittlerweile ist Edelstahl aus vielen Bereichen nicht mehr wegzudenken und ist sehr beliebt in unterschiedlichen Branchen.
Ob Alltagsgegenstände oder Maschinen, beim Bau monumentaler Bauwerke oder für Spezialinstallationen – Edelstahl setzen Sie vielseitig erfolgreich ein. Dafür greifen Sie auf eine Vielzahl an Edelstahlsorten mit unterschiedlichen Zusammensetzungen zurück. Nutzen Sie spezielle Produktionstechnologien, um ein Produkt zu erhalten, das Ihren Anforderungen am besten entspricht.
Auch beim Thema Nachhaltigkeit gewinnt Edelstahl zunehmend an Bedeutung. Er ist biologisch neutral, belastet die Umwelt nicht und Sie schmelzen ihn problemlos wieder ein. Aus Edelstahl hergestellte Artikel halten im Vergleich zu anderen ähnlichen Materialien länger und besitzen einen geringen CO2-Fußabdruck. So geben Sie bei der Herstellung und dem anschließenden Betrieb weniger Kohlendioxid in die Atmosphäre ab.
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