Feuchte Wände trocknen: Alle Techniken im Überblick

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Unwetter, ein marodes Dach, kaputte Wasserleitungen oder schlechte Belüftung: Es gibt viele Gründe für Feuchtigkeit in Wänden. Beheben Sie diese nicht rechtzeitig, riskieren Sie eine Verschlechterung der Bausubstanz und gesundheitliche Probleme durch Schimmel. Erfahren Sie im folgenden Artikel mehr über die Ursachen feuchter Wände sowie über verschiedene Methoden zur Trocknung und Vorbeugung.

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Unwetter, ein marodes Dach, kaputte Wasserleitungen oder schlechte Belüftung: Es gibt viele Gründe für Feuchtigkeit in Wänden. Beheben Sie diese nicht rechtzeitig, riskieren Sie eine Verschlechterung der Bausubstanz und gesundheitliche Probleme durch Schimmel. Erfahren Sie im folgenden Artikel mehr über die Ursachen feuchter Wände sowie über verschiedene Methoden zur Trocknung und Vorbeugung.

Woran erkenne ich feuchte Wände?

Übermäßige Feuchtigkeit in der Wohnung äußert sich auf verschiedene Weise. Am auffälligsten ist ein muffiger Geruch. An der Oberfläche feuchter Wände bilden sich zudem oftmals Flecken oder ein weißer „flockiger“ Belag aus ausgefällten Mineralsalzen. Der Putz blüht auf und die Farbe blättert ab. Aus dem Erdreich aufsteigendes Wasser führt hingegen häufig zu verzogenen Bodenbelägen und braunen Flecken auf dem Untergrund.

Zur effektiven Beseitigung feuchter Wände suchen Sie zunächst nach der Ursache. Erst wenn der Grund für die Feuchtigkeit gefunden und behoben ist, lohnt sich das Trocknen der Wände nachhaltig. In den folgenden Abschnitten erfahren Sie mehr über die möglichen Ursachen und wie Sie jeweils zur Trocknung der Wände vorgehen.

Wände trocknen nach Wasserrohrbruch und Überschwemmung

Wasserrohrbrüche und Überschwemmungen können jeden treffen. Zum Glück gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Gebäude nach dem Trocknen der Wände wieder in den ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen. Der Erfolg dieser Maßnahmen hängt jedoch vom Ausmaß des Schadens und der Zeit ab, in der die Mauern dem Wasser ausgesetzt waren. Folgende Verfahrensweisen werden unterschieden:

Eine sehr effiziente und schnelle Methode, Feuchtigkeit aus Wänden zu entfernen, ist der Einsatz von Mikrowellentrocknern. Sie versetzen Wassermoleküle in Bewegung und erhitzen diese dadurch auf ca. 70 °C. Die so entstandene Reibungswärme trocknet die Wände quasi von innen nach außen. Der Trocknungsprozess dauert etwa zwei Wochen bei durchschnittlich 6 % Feuchtigkeitsverlust pro Tag.

Eine häufig praktizierte Methode ist auch das Trocknen der Wände durch Hitze. Zum Einsatz kommen Elektro-, Öl- oder Gasheizgebläse. Diese geben erhitzte Luft mit Temperaturen zwischen 50 und 250 °C gezielt auf die feuchte Wand ab. Achten Sie bei dieser Variante darauf, dass die Raumtemperatur trotzdem unter 35 °C liegt. Höhere Temperaturen führen zu hohem Wasserdampfdruck, der die Wände beschädigt. Stellen Sie zudem beim Trocknen von Wänden mit Heißluft sicher, dass die Räume gut belüftet sind.

Bei der Adsorptionsentfeuchtung trocknen Sie Wände durch Verringerung der Luftfeuchtigkeit im gesamten Raum. Luftentfeuchter saugen dafür die Luft an und entziehen ihr durch Stoffe wie Lithiumchlorid, Silikon oder Kieselsäure das Wasser. Kondensatoren funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip: Sie saugen ebenfalls die Luft an, kondensieren aber die Feuchtigkeit über einen speziellen Verdampfer. Das gesammelte Wasser sammelt sich anschließend in einem Tank oder wird direkt in die Kanalisation eingeleitet. Für beide Lösungen ist es notwendig, den Raum bestmöglich abzudichten.

Wie viel jede einzelne Methode zur Trocknung feuchter Wände kostet, ist schwer zu bestimmen. Die Ausgaben hängen vom jeweiligen Feuchtigkeitsgrad, der Wandstärke und dem Raumvolumen ab. Die notwendigen Geräte gibt es wahlweise zur Miete (beispielsweise in Baumärkten) oder direkt zum Kauf. Ein Heizlüfter mit hoher Effizienz von 600 m³/h erhalten Sie bereits ab etwa 350 Euro; einen professionellen Adsorptionsentfeuchter erwerben Sie ab circa 2300 Euro. Am teuersten sind Mikrowellengeneratoren. Für diese fällt ein Anschaffungspreis von rund 4000 Euro an.

Feuchte Wände im Neubau

In neu gebauten Häusern ist Feuchtigkeit ein normales Phänomen. Sie tritt sowohl an Wänden, Decken als auch auf Estrich sichtbar auf. Die wichtigste Regel hier ist ausgiebiges Lüften aller betroffenen Räume. Ziehen Sie allerdings nie in, bevor die Wände gut getrocknet sind. Aufgestellte Möbel oder Heizungsluft verlangsamen den Abbau der Restfeuchtigkeit. Die Folge sind abgeblätterte Farbe, aufgeblühter Putz und Schimmelbildung. Warten Sie einfach mit dem Einzug etwas ab. Die Feuchtigkeit in einem neuen Haus verschwindet automatisch innerhalb eines halben Jahres. Mit mechanischen oder thermischen Trocknungstechniken verkürzen Sie diese Zeit auf rund zwei Wochen.

Feuchtigkeit von unten: So gehen Sie dagegen vor!

Die oben besprochenen Methoden eignen sich hervorragend zum Trocknen von Wänden nach einer Überschwemmung oder einem Rohrbruch. Anders sieht es aus, wenn die Feuchtigkeit durch Kapillarwirkung aus dem Boden in die Wände steigt. Dafür eignen sich besonders gut invasive Trocknungsmethoden, da sie im Gegensatz zu den vorgestellten Verfahren Nässe in den Wänden nicht einfach beseitigen, sondern den Weg des Wassers ins Gemäuer verhindern. Sie funktionieren wie eine Feuchtigkeitssperre für das Mauerwerk.

Was hilft gegen Schimmel zu Hause?

Feuchtigkeit in der Wohnung verursacht gesundheitsgefährdenden Schimmel. Entdecken Sie Schimmel in Ihrer Wohnung, handeln Sie unverzüglich und entfernen Sie diesen gründlich (z. B. mit einer Bürste). Anschließend behandeln Sie die betroffenen Stellen mit einem Fungizid. Hilft das nicht, entfernen Sie den Putz und greifen zu stärken Mitteln wie speziellen Pasten. Nach einigen Tagen Einwirkzeit verputzen Sie die getrocknete Wand erneut.

Denken Sie daran, künftig richtig zu lüften, um einen erneuten Schimmelbefall vorzubeugen. Besonders Räume auf mittleren Etagen oder mit dicken Wänden benötigen regelmäßig Frischluft. Auch zu niedrige Temperaturen im Winter führen zu einem Anstieg des Feuchtigkeitsgehalts in der Luft. Das Wasser kondensiert dann am häufigsten dort, wo es am kältesten und der Luftstrom am geringsten ist. Aus diesem Grund tritt Schimmel vor allem an Wänden hinter großen Kleiderschränken, in Zimmerecken oder in Deckennähe auf. Halten Sie deshalb immer einen Abstand von etwa 10 cm zwischen Wand und Möbeln ein. Achten Sie zudem auf eine Temperatur zwischen 20 und 22 °C. Die optimale Luftfeuchtigkeit liegt in einem Bereich von 40 bis 60 %. Luftreiniger helfen bei der Einhaltung dieses Werts. Die Kosten für Modelle guter Qualität liegen zwischen 30 und 100 Euro.

Hausmittel gegen feuchte Wände

Neben richtigem Lüften und angemessenen Temperatur in der Wohnung gibt es ein paar einfache Tricks gegen Feuchtigkeit in Ihrem Zuhause. Befüllen Sie dafür kleine Behälter mit feuchtigkeitsabsorbierenden Materialien wie Salz oder Kreide. Auch einige Pflanzen senken aktiv die Luftfeuchtigkeit. Hierzu zählen zum Beispiel Farne, die Rose von Jericho, Efeu oder Flügelkraut.

Fazit: Schnelles Handeln bei feuchten Wänden und Schimmel

Die Bekämpfung feuchter Wände und der damit verbundenen Schimmelbildung ist von zentraler Bedeutung für die Erhaltung der Gebäudesubstanz sowie die Gesundheit der Bewohner und Bewohnerinnen. Schimmel verursacht nicht nur strukturelle Schäden, sondern löst unter Umständen auch ernsthafte gesundheitliche Probleme wie Allergien und Atemwegserkrankungen aus. Daher ist eine schnelle und effektive Trocknung feuchter Wände unerlässlich. Ob durch traditionelle Methoden wie Luftentfeuchter und Heizgebläse oder durch moderne Technologien wie die Mikrowellen-Trocknung: Die Wahl der richtigen Trocknungsmethode hängt von der spezifischen Situation und den örtlichen Gegebenheiten ab. Vorbeugende Maßnahmen wie regelmäßige Kontrollen, gute Belüftung und sorgfältige Abdichtung spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle dabei, Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbefall langfristig zu verhindern. Indem Sie proaktiv handeln und geeignete Trocknungstechniken anwenden, schützen Sie Ihr Zuhause oder Gebäude vor den schädlichen Auswirkungen von Feuchtigkeit und Schimmel und sorgen für eine gesunde Wohnumgebung.

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