Schweißpositionen – wie entstehen Schweißverbindungen? 

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Zum fachgerechten Schweißen gehört nicht nur das Wissen über die verschiedenen Methoden oder die Besonderheiten der zu verbindenden Materialien. Wichtig sind auch die Schweißpositionen, die Sie während der Arbeit einnehmen. Sie mögen unbedeutend erscheinen, aber ihr Einfluss auf die Qualität der Schweißnaht ist enorm! Lesen Sie und finden Sie heraus, welche Schweißpositionen Ihnen zur Verfügung stehen. 

Positionen beim Schweißen

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Zum fachgerechten Schweißen gehört nicht nur das Wissen über die verschiedenen Methoden oder die Besonderheiten der zu verbindenden Materialien. Wichtig sind auch die Schweißpositionen, die Sie während der Arbeit einnehmen. Sie mögen unbedeutend erscheinen, aber ihr Einfluss auf die Qualität der Schweißnaht ist enorm! Lesen Sie und finden Sie heraus, welche Schweißpositionen Ihnen zur Verfügung stehen. 

Was versteht man unter der Schweißposition? 

Die Schweißposition ist der Winkel, in dem Sie die Elektrode während des Schweißens zum Werkstück platzieren. Dieser ergibt sich nicht aus Ihren persönlichen Vorlieben beim Schweißen. Vielmehr richtet sich die Schweißposition nach dem verwendeten Schweißgerät sowie der Art und Position des Werkstücks, das Sie schweißen wollen.  

Auf diese Schweißpositionen greifen Sie zurück 

Allgemein unterscheiden sich Schweißpositionen in Grund- und Zwangsstellungen. Die erste Gruppe umfasst nur einen Typ, der als der bequemste gilt, da Sie mit ihm am einfachsten optimale Schweißergebnisse erreichen. Zwangsstellungen nehmen Sie ein, wenn die Grundvariante aufgrund der Bedingungen nicht möglich ist. 

Wannenposition 

Als Grundposition streben Sie beim Schweißen die sogenannte Wannenposition an. Dabei halten Sie die Elektrode senkrecht im 90°-Winkel zum Werkstück, das Sie parallel zum Boden ausrichten. Schweißen Sie in dieser Position sind leichte Abweichungen zulässig. Die Wannenposition führen Sie mühelos aus. So schweißen Sie mit ihr auch schneller als in anderen Positionen. 

Aus der Wannenposition heraus stellen Sie häufig Stumpfnahtverbindungen bei Blechen und rotierenden horizontalen Rohren her. Darüber hinaus setzen Sie sie ein, wenn Sie Kehlnähte an T-Verbindungen erstellen. Platzieren Sie dabei das Werkstück ordnungsgemäß, um die Elektrode in die korrekte Position zu bringen.  

Fallposition 

Eine der häufigsten Zwangspositionen ist die Fallposition, bei der Sie die Elektrode von oben in einem Winkel von 45° an die verbundenen Werkstücke aufbringen. In dieser Position stellen Sie Kehlnähten in T-Verbindungen von Blechen her und schweißen Rohre auf einer Ebene vertikal wie horizontal.  

Querposition 

Bei einer Querposition schweißen Sie an senkrecht stehenden oder an Wänden hängenden Objekten. Die Elektrode setzen Sie im 90°-Winkel zur Ebene an und führen sie horizontal. Die Quernaht verwenden Sie sowohl für ebene Flächen als auch für vertikal positionierte Rohre. 

Steigposition 

Die Steigposition ist mit der Fallposition vergleichbar. Auch hier bringen Sie die Elektrode in einem Winkel von 45° an, mit dem Unterschied, dass Sie dies nun von unten aus machen. Gehen Sie dabei geschickt und vorsichtig vor. Bei der Steigposition fallen auch schon mal Schweißfunken direkt auf das Schweißgerät. Wenn Sie in dieser Position schweißen, schützen Sie nicht nur Ihre Augen, sondern das gesamte Gesicht. Wie Sie sich effektiv schützen, erfahren Sie in unserem Artikel: Wie wählt man einen Schweißhelm aus? 

Überkopfposition 

Die Überkopfposition ist das Spiegelbild der Wannenlage, bei der die Arbeitsfläche parallel zum Boden hängt und Sie die Elektrode im rechten Winkel zur Unterseite platzieren. Wie bei der Steigposition müssen Sie sehr vorsichtig sein, um sich vor herabfallenden Spritzern zu schützen. Verwenden Sie neben einem Schweißhelm auch spezielle Schweißhauben zum Schutz Ihres Halses. 

Vertikale Position 

Die vertikale Position ist mit der Querposition vergleichbar. In dieser Position bringen Sie die zu verschweißenden Gegenstände in eine ähnliche Grundposition und richten sie beispielsweise jeweils senkrecht zum Boden aus. Die Elektrode führen Sie jedoch von oben nach unten bzw. von unten nach oben. Abhängig von der Anordnung der Werkstücke in vertikaler Position stellen Sie Kehl- oder Stumpfnähte her. 

Schweißpositionen und deren Kennzeichen 

Die Schweißpositionen entsprechen Normen, die Sie über die Regeln für deren korrekte Verwendung informieren. Um die Erkennbarkeit einzelner Varianten zu erleichtern, finden Sie in der technischen Dokumentation spezielle Kennzeichnungen. Diese variieren in Ihrem Land je nach Art der Standards (ISO oder AWS/ASME). Nachfolgend finden Sie eine Tabelle mit diesen Bezeichnungen. 

Artikelname Bezeichnung nach EN ISO 6947 AWS/ASME-Zeichen 
Wannenposition (Stumpfnaht) PA1G
Wannenposition (Kehlnaht) PA1F
Horizontal (mit Rohr) PB2F
Querposition (mit Rohr) PC2G
Horizontal/Überkopf (Kehlnaht) PD4F
Überkopf (Stumpfnaht) PE4G
Steigposition/vertikal nach oben (Stumpfnaht) PF3Gu
Steigposition/vertikal nach oben (Kehlnaht) PF3Fu
Fallposition/vertikal nach unten (Stumpfnaht) PG3Gd
Fallposition/vertikal nach unten (Kehlnaht) PG3Fu
Steigposition/vertikal nach oben (Stumpfnaht bei Rohren) PH5Gu 
Steigposition/vertikal nach oben (Kehlnaht bei Rohren) PH5Fu 
Fallposition/vertikal nach unten (Stumpfnaht bei Rohren) PJ5Gd 
Fallposition/vertikal nach unten (Kehlnaht bei Rohren) PJ5Fd 
vertikal nach oben (Stumpfnaht/Rohre um 45° geneigt) H-L0456Gu 
vertikal nach unten (Stumpfnaht/Rohre um 45° geneigt) J-L0456Gd 

Die Wahl des Schweißgeräts und der Schweißposition 

Wenn Sie eine spezielle Schweißposition benötigen, dann beeinflusst das auch die Wahl Ihres Schweißgeräts. Jedes Schweißgerät hat eine spezifische Schweißmethode und unterschiedliche Parameter, auf die Sie zurückgreifen. Aber welches Schweißgerät eignet sich am besten für die unterschiedlichen Schweißpositionen? 

Für das WIG-Schweißen verwenden Sie ein Schweißgerät, das alle anderen Geräte durch Ihre Vielseitigkeit übertrifft. Mit einem WIG-Schweißgerät schweißen Sie aus jeder beschriebenen Schweißposition. Diese Flexibilität verdanken Sie der nicht schmelzenden Wolframelektrode, mit der Sie den Lichtbogen erzeugen. Dabei entsteht eine hohe Schmelztemperatur, mit der Sie direkt an den Werkstücken ein Schweißbad herstellen und diese damit verbinden. Dabei schützt ein Schutzschild aus inerten Gasen, z. B. Argon, das Schweißbad vor äußeren Einflüssen. 

Das MIG/MAG-Schweißen setzen Sie ebenso universell ein. Hier schmilzt unter der Temperatur des Lichtbogens der Schweißdraht und verbindet die Werkstücke miteinander. Sie schweißen mit dem MIG/MAG-Schweißgerät ebenfalls aus allen Schweißpositionen heraus. Auch hier verwenden Sie ein Schutzgas, das die Schweißnähte schützt. Für die MIG-Schweißmethode verwenden Sie inerte Gase, beim MAG-Schweißen greifen Sie auf aktive Gase zurück. 

Mit der letzten Technik – dem Elektroden-Schweißen – nehmen Sie die meisten Schweißpositionen ein, außer vertikal von oben nach unten. Diese Position eignet sich nicht, wenn Sie eine basisch umhüllten Elektrode verwenden, da sie sich nach dem Abschmelzen negativ auf die Qualität der Schweißnaht auswirkt. Erfahrene Schweißfachkräfte greifen deshalb für diese Schweißposition auf eine mit Zellulose umhüllte Elektrode zurück. 

Schweißposition – Zusammenfassung 

Die Schweißposition bestimmt, wie Sie ein Werkstück schweißen. Nutzen Sie die hier erworbenen Kenntnisse, Schweißpositionen leichter zu erkennen und mit ihnen haltbare Schweißnähte herzustellen. 

Wenn Sie auch auf andere Art Metall bearbeiten, empfehlen wir Ihnen, unseren nächsten Artikel zu lesen. Darin verschaffen wir Ihnen einen Überblick über verschiedene Bereiche der Metallbearbeitung und welche Tools Sie zu diesem Zweck verwenden. 

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